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Prozesse, ERP oder Industrie 4.0

10., 2016 · By conda

Prozesse, ERP, oder Industrie 4.0:

Was treibt den Maschinen- und Anlagen-bauenden Einzelfertiger?

Manchem kleineren und mit­tleren Unternehmen im Maschi­nen- und Anla­gen­bau mag das große Auf­se­hen um Indus­trie 4.0 selt­sam, vielle­icht auch unver­ständlich vorkom­men. Vor­rangig konzen­tri­ert man sich auch weit­er­hin auf Prozess- und Sys­te­mop­ti­mierung, um den Her­aus­forderun­gen gerecht zu wer­den.

Die Vision für Indus­trie 4.0 for­muliert als Zielset­zung die „wirtschaftliche Fer­ti­gung der Los­größe 1 bei Ver­mei­dung von Leer­laufkosten“. Den­noch ist für viele Einzelfer­tiger Indus­trie 4.0 aktuell noch kein The­ma. Laut VDMA-Studie INDUSTRIE 4.0‑READINESS (Okto­ber 2015) beschäfti­gen sich vornehm­lich größere Unternehmen mit „cyber-phys­i­cal sys­tems“. Ins­ge­samt aber ist für mehr als 70% der befragten Teil­nehmer im Maschi­nen- und Anla­gen­bau Indus­trie 4.0 — wenn über­haupt — nur am Rande von Bedeu­tung; in der Met­all-ver­ar­beitung sind es gar 90%.

Die Ursachen dafür sind rel­a­tiv klar:
- „Best Practice“-Beispiele für den Einzelfer­tiger sind sehr rar.
- eine Kosten-Nutzen-Kalku­la­tion ist sehr vage.
- die mit Indus­trie 4.0 ein­herge­hen­den Verän­derun­gen in der gesamten Wertschöp­fungs­kette und im Unternehmen selb­st kön­nen bish­er kaum konkret gefasst wer­den.
- KMU’s stellen keine eige­nen Ressourcen für ein Indus­trie 4.0‑Projekt zur Ver­fü­gung, bzw. es gibt diese Ressourcen hier gar nicht.
- In Pro­jek­ten zur Mod­ernisierung oder Ein­führung von ERP-Sys­te­men, bzw. im Prozess- und Sys­tem-Re-Engi­neer­ing liegen für viele Unternehmen auf abse­hbare Zeit noch die größeren, schneller zu erre­ichen­den Verbesserungs-Poten­ziale.

Natür­lich heißt das nicht, dass man Indus­trie 4.0 für die näch­sten 10 Jahre erst mal beruhigt ignori­eren kann. Ein vorauss­chauen­der Unternehmer — nicht nur im Maschi­nen- und Anla­gen­bau — wird die Entwick­lung sorgfältig beobacht­en. Er entwick­elt sein Geschäftsmod­ell zukun­ft­sori­en­tiert der­art weit­er, dass er den Anforderun­gen sein­er Märk­te und der Wet­tbe­werb­ssi­t­u­a­tion möglichst opti­mal gerecht wird. Darunter find­en sich selb­stver­ständlich auch Werkzeuge, Sys­teme, Maß­nah­men, die eine kon­se­quente „dig­i­tale“ Weit­er­en­twick­lung des Unternehmens bedeuten. Die Ergänzung und Verknüp­fung von ERP-Funk­tion­al­itäten beispiel­sweise mit Pro­duk­t­dat­en-Man­age­ment — PDM oder Man­u­fac­tur­ing Exe­cu­tion Sys­tem – MES sind wichtige Schritte dieses Prozess­es. Nach heutigem Sprachge­brauch wäre das Unternehmen damit schon auf einem guten Weg hin zu „Ready for Inter­net of Things“.

Auch wenn für die meis­ten Einzelfer­tiger Indus­trie 4.0 aktuell nicht die höch­ste Pri­or­ität hat, wird man sich diesem Trend der zunehmend „dat­en-getriebe­nen Wertschöp­fungs­kette“ nicht ver­schließen kön­nen. Wenn zu kalkulier­baren und vertret­baren Kosten die Wertschöp­fungs­kette durch Dig­i­tal­isierung opti­miert wer­den kann, dann wer­den auch viele KMU-Einzelfer­tiger ihre Pri­or­itäten neu set­zen. Eile beste­ht nicht, denn die Flex­i­bil­ität und Reak­tions­fähigkeit dazu ist auf jeden Fall vorhan­den. Den­noch ist es wichtig, vor­bere­it­et zu sein. Die Basis für Indus­trie 4.0 ist eine entsprechende Aus­rich­tung und stetige Opti­mierung von Prozessen, Sys­te­men und Organ­i­sa­tion. Doch dies alleine reicht nicht aus: neben ein­er gefes­tigten Struk­tur und opti­mierten Sys­tem­land­schaft ist eine grund­sät­zlich pos­i­tive Ein­stel­lung des Unternehmens hin­sichtlich ein­er fortschre­i­t­en­den „Dig­i­tal­isierung des Geschäftsmod­ells“ unab­d­ing­bar.

Prozesse, ERP, oder Indus­trie 4.0: Was treibt den Maschi­nen- und Anla­gen-bauen­den Einzelfer­tiger?

— Roland Dammers CON.DA Unternehmens­ber­atung -

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